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Die Zukunft ist flexibel

Noch in den 60er Jahren waren 48 Stunden Wochenarbeitszeit in der deutschen Industrie keine Seltenheit. Und auch nachdem sich die Fünftagewoche allmählich durchgesetzt hatte, brauchte es noch einige Zeit, bis Unternehmen den Wunsch nach Flexibilisierung starrer Arbeitszeiten nicht mehr als unzumutbare Forderung ansahen. So berichtet auch Dr. Ralf Wimmer, Arbeitszeitexperte der Unternehmerschaft Niederrhein, dass seine Mitgliedsbetriebe heute eher nach flexiblen Arbeitszeitkonzepten fragen, als nach den Möglichkeiten, Flexibilität zu verhindern. In seinem Vortrag beim Kompetenzzentrum Frau und Beruf Mittlerer Niederrhein stellt der Wirtschaftsingenieur verschiedene Modelle – vom mobilen Arbeiten über Arbeitszeitkonten bis hin zu Teilzeitlösungen vor.

Unterschiedliche Modelle für unterschiedliche Branchen
Flexible Arbeit stellt zunehmend eine Win-win-Situation für Unternehmen und Beschäftigte dar. Dass auch in eher konservativen Industriebetrieben individualisierte Arbeitszeitmodelle heute kein Fremdwort mehr sind, weiß Dr. Ralf Wimmer von der Unternehmerschaft Niederrhein. Arbeitszeitkonten mit Möglichkeiten zu außerplanmäßigen Auszeiten bis hin zum mehrmonatigen Sabbatical sind auch hier inzwischen keine Seltenheit mehr. Vorreiter der Entkoppelung von Arbeit und Betrieb sind bisher allerdings Berufe wie Programmierer, Designer oder Berater, bei denen eine Präsenz vor Ort kaum erforderlich ist.
Eine völlige Loslösung vom Unternehmensort hat auch für mobil Arbeitende ihre Tücken. Das beginnt beim nicht immer verfügbaren Internet, und reicht über die mangelnde Einbindung in das Team bis zur Schwierigkeit, Homeoffice mit kleinen Kindern zu realisieren. In seinem Resümee geht Wimmer trotzdem davon aus, dass sich Arbeitszeitmodelle zukünftig generell individualisieren und die Abstimmung von Aufgaben und Anwesenheiten in stärkerem Maße Teamaufgabe sein wird. „Eine Bewertung der Arbeitsergebnisse, vor allem nach geleisteten Stunden, wird in einer flexibilisierten Arbeitswelt immer weniger sinnvoll“, so Dr. Wimmer.

Zufriedene MitarbeiterInnen bei NetteVital
Wie Flexibilisierung in einer Branche mit vorwiegend Präsenzarbeit funktioniert, zeigt der Vortrag von Klaus Schmitz, dem Geschäftsführer von NetteVital, dem Gesundheitszentrum des städtischen Krankenhauses Nettetal. NetteVital hat sich die Ermöglichung von Wiedereinstiegen nach familienbedingten Auszeiten auf die Fahne geschrieben und bietet Einstiegsarbeitszeiten ab vier Stunden pro Woche. Dazu arbeiten mehr als die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit und können ihre Arbeitszeiten mit den Mitgliedern ihres jeweiligen Teams individuell abstimmen. „Bis unser Arbeitsplan für das nächste Halbjahr steht, dauert es in der Regel einige Wochen“, so Klaus Schmitz. „Aber letztlich klappt das so sehr gut und es wird auf die Bedürfnisse aller Beteiligten größtmöglich Rücksicht genommen.“ Dass NetteVital ein gelungenes Beispiel ist zeigt sich nicht zuletzt in den hohen Zustimmungswerten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Beraten lassen kostet nichts
„Um das Thema Flexibilisierung wird auf Dauer kein Unternehmen herumkommen“, ist Birgit Weber Leiterin des Kompetenzzentrums Frau und Beruf Mittlerer Niederrhein überzeugt. Menschen werden zukünftig Familie und Beruf gleichwertig in ihr Leben integrieren wollen. Wer sich darauf einstellt, zählt zu den Gewinnern des Arbeitsmarktes.“

Weitere interessante Veranstaltungen zum Thema Arbeit der Zukunft führt das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Mittlerer Niederrhein auch 2018 wieder durch.
Informationen gibt es unter www.competentia.nrw.de/mittlerer-niederrhein
Kontakt: 02162-8179-116 oder competentia@wfg-kreis-viersen.de

Ansprechpartnerin:
Anke Erhardt
Kompetenzzentrum Frau und Beruf Mittlerer Niederrhein
Willy-Brandt-Ring 13, 41747 Viersen
Tel.: 02162-8179-116
Fax: 02162-8179-101
E-Mail: anke.erhardt@wfg-kreis-viersen.de