Fachkräfte gesucht für das Hotel- und Gaststättengewerbe
Fragebogenaktion ergibt: 69 Prozent der Unternehmen verfügen über offene Stellen
Es fehlt an Fachkräften im Bereich von Hotel- und Gaststättengewerbe. Doch was können Unternehmen aus diesen Bereichen tun, um Arbeitskräfte zu finden? Dazu hat das bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen angesiedelte Kompetenzzentrum Frau & Beruf Mittlerer Niederrhein eine große Fragebogenaktion im Hotel- und Gaststättengewerbe gestartet. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
„In allen Bereichen herrscht akuter Personalbedarf“, sagt die Leiterin des Kompetenzzentrums, Anke Erhardt: „Das fängt bereits bei den Ausbildungsstellen an.“ Traditionell ist der Frauenanteil bei den Beschäftigten im Gastgewerbe hoch. Er liegt bei über 70 Prozent. Überwiegend sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt. Erwartet wird eine hohe Flexibilität bei den Arbeitszeiten. Bei der Befragung gaben 69 Prozent der Unternehmen an, dass sie über offene Stellen verfügen, sich aber schwertun, diese Stellen zu besetzen.
In einem eigens gebildeten Expertenkreis u.a. mit Isabel Hausmann, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein, Hotelier und Gastronom Stefan Pauen (Viersen) sowie Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin der Niederrhein Tourismus GmbH, wurden die Ergebnisse der Befragung erörtert. Einmütiger Tenor dabei: Die Berufsbilder etwa von Koch oder Restaurantfachfrau brauchen ein besseres Image. „Dass diese Berufe auch eine Vielzahl an Vorzügen mit sich bringen, kommt in der Öffentlichkeit zu kurz“, sagt Martina Baumgärtner. Ein wichtiger Punkt sind auch die Arbeitszeiten. „Da müssen wir auch als Arbeitgeber flexibel sein“, sagt Gastronom Stefan Pauen. „Generell gilt es, für die Mitarbeiter eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sicherzustellen“, ergänzt Anke Erhardt. Einigkeit herrsche auch darüber, dass die Unternehmen bei der Suche nach Personal neue Wege gehen und sich besser als Arbeitgeber präsentieren sollten.
Wie das aussehen kann, darüber sollen eine Ideensammlung in den Betrieben sowie Workshops mit Impulsvorträgen Aufschluss geben. „Ich erhoffe mir davon innovative Ideen und einen regen Austausch der Teilnehmer“, sagt Anke Erhardt.