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WFG Kreis Viersen » Schwere Zeiten für Führungskräfte
Diskutierten im Forum Mittelstand die neuen Herausforderungen für Führungskräfte: (v.l.) Prof. Dr. Olaf Bogdahn, IST-Hochschule für Management, Manuel van Helden, Geschäftsführer der NOFFZ Technologies GmbH, Nils Schmidt, Vorstand des Verbandes für Fach- und Führungskräfte, Dr. Thomas Jablonski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Viersen, und Andreas Gisbertz, Bürgermeister der Gemeinde Schwalmtal. Foto: gymimedia

Schwere Zeiten für Führungskräfte

Beim Forum Mittelstand in Schwalmtal wurde das Thema „Anspruchsmentalität und Empörungskultur“ vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels beleuchtet

Spannende Themen aus der Wirtschaftswelt nah am Puls der Zeit: Dafür steht die Reihe Forum Mittelstand, die die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen gemeinsam mit der Interessenvereinigung Mittelständische Wirtschaft e.V. (IMW e.V.) veranstaltet. Erstmals jetzt auch in Schwalmtal. Im Bürgersaal des Rathauses begrüßte Bürgermeister Andreas Gisbertz die Gäste und zeigte sich erfreut, dass das spannende Format nun auch den Weg in seine Gemeinde gefunden habe. Im vollbesetzten Saal lautete das Thema „Führung in Zeiten steigender Oppositionsmentalität“.

Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels bedeuten Anspruchsmentalität und Empörungskultur besondere Herausforderungen für Führungskräfte, machte Nils Schmidt, Vorstand des Verbandes für Fach- und Führungskräfte (DFK), in seinem Impulsreferat deutlich. Empörungen über Entscheidungen von Führungskräften habe es immer schon gegeben; doch durch Umbrüche wie Krieg, Pandemie und Wirtschaftskrisen sei die Verunsicherung groß, auch durch mediale Überreizung heiße es oft: „Mit mir nicht.“ Mitarbeiter ziehen Konsequenzen aus vermeintlichen Führungsfehlern, wechseln den Job. Wie gehen andererseits Führungskräfte damit um, muss man sich alles gefallen lassen? Zwar habe jeder das Recht auf freie Meinungsäußerung, doch die habe Grenzen: „Beleidigungen sind nicht Tür und Tor geöffnet“, so Schmidt: „Kritik ist okay, man darf sie aber nicht überreizen.“

Das unterstrich auch Prof. Dr. Olaf Bogdahn von der IST-Hochschule für Management. Der Coach für Unternehmensführung riet zu konstruktiver Führung, die auf Wertschätzung und Teammentalität setzt. Seine Empfehlung: keine Gegensätze aufbauen, von einem „entweder oder“ zu einem „sowohl als auch“ kommen. Werte stünden stets in einem Spannungsverhältnis: Vertrauen und Zutrauen seien wichtig, Vertrauensseligkeit hingegen überzogen.

In der Praxis gelte es, in einer guten Teamkultur Menschen zu begeistern und gute Ergebnisse zu erzielen, sagte Manuel van Helden, Geschäftsführer der NOFFZ Technologies GmbH. Es entstehe eine schwierige Situation, wenn jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. Führungskräfte bräuchten auch eine gewisse Stressresistenz.

Welche Regeln geben sich Führungskräfte, leben sie diese auch selbst vor? Viele schrecken vor den Herausforderungen zurück, andere hätten nie gelernt, Führungskraft zu sein, lauteten Schlagworte der angeregten Diskussion im Bürgersaal des Rathauses Schwalmtal. „Unternehmen sollten mehr Zeit für Führung aufwenden“, lautete das Fazit von Prof. Dr. Olaf Bogdahn.

Das nächste Forum Mittelstand findet am Dienstag, 7. November, 18 Uhr, beim Medikamenten Hilfswerk action medeor in Tönisvorst statt. Dann lautet das Thema: „Das Wir gewinnt – immer! Schwarmintelligenz für mittelständische Unternehmen.“

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