Search
Generic filters
WFG Kreis Viersen » Die Pflege ist ein Job-Motor
Fachkräfteinitiative für Pflegeberufe: (v.l.) Andrea Lameck (Projektkoordinatorin), Katarina Esser (Dezernentin für Soziales, Gesundheit und Arbeit des Kreises Viersen), Axel Schaefers (Projektleiter WFG) und Martin Stoof (Geschäftsführer Seniorenzentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Viersen).

Die Pflege ist ein Job-Motor

Stärken, Chancen, Vielfalt: Zwischenbilanz der Fachkräfteinitiative „Karrierewelt Pflege“

 „Mit älteren Menschen zu arbeiten ist der schönste Beruf der Welt.“ Domenico Ingrassia hat seinen Traumjob gefunden. Er macht gerade seine Ausbildung zum Altenpfleger – mit 45 Jahren. Chantal Schlothauer hat nach der Ausbildung zur Altenpflegerin ein Studium Gesundheitsmanagement an der Hochschule Niederrhein begonnen. Ihr Ziel: Sie will Pflegedienstleiterin werden. Domenico Ingrassia und Chantal Schlothauer sind Markenbotschafter für die Pflege. Sie werben in Krefeld und dem Kreis Viersen vor Schülern und auf Messen für ihren Beruf und die Karrieremöglichkeiten in der Pflege.

Seit einem Jahr läuft das auch von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen mitgetragene Projekt „Karrierewelt Pflege“ mit Analysen, Workshops und Arbeitsplänen. Es soll etwa mit den Markenbotschaftern dazu beitragen, die Arbeit in der Pflege bekannter zu machen. Die Berufschancen und die Möglichkeiten sollen herausgestellt werden, um Nachwuchs zu gewinnen und dem Fachkräftemangel in der Branche zu begegnen. „Wir müssen mehr über das sprechen, was wir können“, sagt Projektkoordinatorin Andrea Lameck. In der Viersener Festhalle wurden jetzt einem interessierten Fachpublikum Zwischenergebnisse des Projekts vorgestellt.

„Die Initiative ist sehr wichtig für uns“, sagte Martin Stoof, Geschäftsführer Seniorenzentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Viersen. Denn es werde immer schwieriger, freiwerdende Stellen zu besetzen. Ein guter Ansatz sei es, an der Wertschätzung für Beschäftigte in der Pflege zu arbeiten: „Mitarbeiter sind unser wichtigstes Gut“, so Stoof.

Dass der Bedarf an Arbeitskräften in der Pflege steigen wird, untermauerte Katarina Esser, Dezernentin für Soziales, Gesundheit und Arbeit des Kreises Viersen. Es gebe insgesamt rund 15000 Pflegebedürftige im Kreis Viersen. Esser listete die Hilfseinrichtungen auf: 27 stationäre Pflegeeinrichtungen (zwei neue in Planung), 176 Tagespflegeplätze (weitere sind vorgesehen), 42 ambulante Pflegedienste, sieben Krankenhäuser. „Die Pflege ist ein Job-Motor“, so Esser. Deshalb sei es wichtig, die Chancen aufzuzeigen und Fachkräfte zu gewinnen.

Deshalb unterstützt die WFG Kreis Viersen die Fachkräfteinitiative. „In der Pflegebranche werden viele gute Geschichten geschrieben. Sie sind es wert, erzählt zu werden“, sagt Axel Schaefers, Projektleiter bei der WFG. Dazu gibt es in Kürze einen Info-Tag, mit den Markenbotschaftern und Radiospots wird für Karrieren in der Pflege geworben. „Wir wollen mit unserer Imagekampagne Stärken, Chancen und Vielfalt in der Pflege aufzeigen und die attraktiven Merkmale herausarbeiten“, sagt Projektkoordinatorin Lameck. So soll es auch gelingen, Pflegehelfer zu qualifizieren und Ausbildungsabbrüche zu reduzieren. Lameck: „Wir müssen deutlich machen, dass sich das Arbeitsumfeld ständig verändert. Auf den Fluren im Pflegeheim hören sie heute häufiger die Rolling Stones als Roy Black.“