Mit Soforthilfe Pleitewelle verhindern
WFG-Connected: Unternehmer diskutieren über Unterstützung in der Coronakrise
Wie läuft es mit den Fördermitteln, welche Erfahrungen haben Unternehmen gemacht, worauf müssen sie bei der weiteren Überbrückung in der Krise achten? Das Thema „Corona-Soforthilfe“ stand im Mittelpunkt der zweiten Veranstaltung „WFG-Connected“.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen hat das neue Online-Angebot in Zusammenarbeit mit der IST-Hochschule entwickelt. „Wir bieten damit Unternehmen aus dem Kreis Viersen die Möglichkeit des virtuellen Meinungs- und Erfahrungsaustausches“, sagt der Geschäftsführer der WFG, Dr. Thomas Jablonski. Vertreter von rund 20 Unternehmen und Verbänden nahmen an dem von Prof. Thomas Merz (IST) moderierten zweiten interaktiven Ideenstudio teil.
Jens Ernesti berichtete als Wirtschaftsförderer der Gemeinde Grefrath über die Erfahrungen der vergangenen Wochen. „Die Unternehmen kamen mit einer riesigen Bandbreite an Fragen auf uns zu. Das reichte von der Frage nach den Programmen über aktuelle Hygienevorschriften bis zu persönlichen Schicksalen“, so Ernesti. Positiv sei für ihn, dass durch die Krise der digitale Prozess befeuert worden sei und es eine große Welle der Solidarität in der Gemeinde gebe. Jetzt gehe es darum, wie man schnell wieder die wirtschaftliche Dynamik befeuern könne, um insbesondere die arg gebeutelten Bereiche wie Tourismus, Gastronomie und Einzelhandel zu unterstützen. „Wir müssen eine Pleitewelle verhindern, die das Ortsbild zerstören könnte“, so Ernesti.
Dass bei der Corona-Soforthilfe nicht alles rund gelaufen sei, bestätigte der Fördermittelexperte der WFG, Armin Möller. Unbürokratisch, leicht verständlich, schnell sollte das Programm sein. Doch das habe auch zu vielen Rückfragen, Änderungen der Richtlinien und sogar zu Betrugsfällen und einem Auszahlungsstopp geführt. „Den Unmut der Unternehmen haben wir als WFG zu spüren bekommen“, sagte Möller. Man habe alle Beschwerden gesammelt und ans Ministerium weitergeleitet. Inzwischen seien aber 98 Prozent aller beantragten Mittel ausgezahlt.
Fragen aus der Praxis beantwortete Stephan Kunz, Förderberater bei der NRW.Bank. So dürften Hausbanken die Zinsen bei bewilligten Schnellkrediten nicht erhöhen, und auch junge Unternehmen hätten Anrecht auf Förderkredite. Hier empfahl er die Bürgschaftsbank, die das Kreditrisiko übernehme.
Die Corona-Hilfsprogramme laufen weiter. Welche Möglichkeiten es für welche Unternehmen gibt, welche Steuererleichterungen oder günstige Kredite beantragt werden können, darüber informiert Fördermittelexperte Armin Möller unter Telefon 02162 / 8179106 oder per E-Mail: armin.moeller@wfg-kreis-viersen.de