Modellregion für gesundes Bauen
Startschuss für gesundes Bauen: Über 120 Vertreter aus der Baubranche haben an der Auftaktveranstaltung für das Projekt Healthy Building Network in Venlo teilgenommen. Sie wollen dazu beitragen, dass sich die deutsch-niederländische Grenzregion zu einer Modellregion für das gesunde Bauen entwickelt. Auch politisch war das Kick-off-Symposium hochkarätig besetzt mit dem Viersener Landrat Dr. Andreas Coenen, Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer und Venlos Bürgermeister Antoine Scholten.
Warum gesundes Bauen? Venlo hat mit dem Stadthaus deutlich gemacht, dass sich ein nach den Kriterien des gesunden Bauens errichtetes Gebäude auf die Zufriedenheit und die Produktivität der Mitarbeiter auswirkt. Der Krankenstand sinke, man habe in einem Jahr 600000 Euro eingespart, sagt Bürgermeister Scholten. Das hat weltweites Interesse ausgelöst: Über 30000 Besucher haben sich das Venloer Stadthaus binnen eines Jahres angesehen.
„Gesundes Bauen, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft ist der Weg der Zukunft. Wir haben als öffentliche Hand eine Vorbildfunktion“, sagte Viersens Landrat Dr. Coenen. Deshalb werde man das neue Kreisarchiv, das Gedächtnis des Kreises Viersen, nach diesen Kriterien errichten. „Dies ist ein wunderbarer Anfang; Schüler und Forscher werden sich mit der Vergangenheit beschäftigen in einem Gebäude, das ganz auf die Zukunft ausgerichtet ist“, sagte Dr. Coenen.
Mit dem von der EU, der Provinz Limburg und dem Land NRW geförderten Projekt soll ein Innovationsnetzwerk entstehen, das auf gesundes Bauen spezialisiert ist. Mit der Bauwirtschaft sollen entsprechende Produkte entwickelt, produziert und vermarktet werden. Denn bisher, so Michel Weijers, Projektmanager der Stadtverwaltung Venlo, spiele das Thema Gesundheit bei Ausschreibungen keine Rolle. Dies müsse sich ändern; Gesundheit müsse zu einem Wert werden für Gebäude, wie es etwa heute bereits das Energielabel sei. “Healthy first“, Gesundheit zuerst, brachte es Prof. Piet Eichholtz von der Universität Maastricht auf den Punkt.
In Arbeitsgruppen tauschten sich die Vertreter der Baubranche aus. Sie schließen sich nun zu einem Netzwerk zusammen und schaffen so eine Wissensplattform rund um das gesunde Bauen. Um Innovationsvorhaben zu fördern, gibt es eine Gutscheinregelung; Unternehmen können Voucher beantragen, mit denen ihre Projekte rund um gesundes Bauen finanziell gefördert werden. Mehr Informationen gibt es bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen. Ansprechpartnerin ist die Projektmanagerin Anastasia Araktsidou, Tel. 02162/8179103.