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WFG Kreis Viersen » Schwarmintelligenz: Erfolgsmodell für den Mittelstand?
„Schwarmintelligenz“ lautete das Thema beim Forum Mittelstand der WFG Kreis Viersen bei action medeor in Tönisvorst: (v.l.) Sid Peruvamba, Siegfried Thomaßen und Dr. Angela Zeithammer (action medeor), Michael Buchmann (Sparkasse Krefeld), Referent Prof. Dr. Gerhard Nowak, WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski, Philipp Kraft (Richter Chemie-Technik) und Moderator Prof. Dr. Thomas Merz. Foto: gymi media

Schwarmintelligenz: Erfolgsmodell für den Mittelstand?

Kann gemeinschaftliches Handeln zum Erfolgsprinzip für mittelständische Unternehmen werden und sie widerstandsfähiger gegen multiple Krisen machen? Diese Frage beantwortete Prof. Dr. Gerhard Nowak beim Forum Mittelstand der WFG Kreis Viersen mit einem klaren „Ja“. Schwarmintelligenz fördere die Selbstorganisation, steigere die Effizienz und sorge für verbesserte Produkte, so der Dekan Sport und Management der IST-Hochschule für Management in seinem Impulsreferat.

„Das WIR gewinnt – immer! Schwarmintelligenz für mittelständische Unternehmen“ lautete das Thema im Haus des Medikamenten-Hilfswerks action medeor in Tönisvorst. Dort begrüßte Vorstandssprecher Sid Peruvamba die Gäste in der „Notapotheke der Welt“. Vision des Hilfswerks sei es, dass kein Mensch an behandelbaren Krankheiten sterben müsse. Daran arbeite man seit Jahrzehnten; 2024 feiert das Hilfswerk 60-jähriges Bestehen.

Mit Verhaltensintelligenz, einem klaren Wertekompass und Kundenorientierung könnten Unternehmen Innovationsprozesse fördern, erläuterte Prof. Nowak in seinem Vortrag. Mit autoritätsfreien Abstimmungsprozessen könne Neues entwickelt werden, könnte beispielsweise Künstliche Intelligenz (KI) eher als Geschenk und nicht als Gespenst gesehen werden. Um Intelligenz im Schwarm zu erzielen empfahl Nowak zudem, Unternehmensnetzwerke zu bilden.

Dass ein solches Personalführungsmodell in der Praxis an Grenzen stößt, machten die Co-Referenten Michael Buchmann (Sparkasse Krefeld) und Philipp Kraft (Richter Chemie-Technik) deutlich. So sei eine Sparkasse etwa vom Gesetz her stark reguliert, und der klassische Mittelstand sei von klaren Hierarchien geprägt, setze gerne auf Bewährtes. Auch in der von Prof. Thomas Merz (IST-Hochschule für Management) moderierten Diskussion wurden Gegensätze deutlich: Wie organisiert man eigentlich Schwarmintelligenz? Wie bringt man Erfahrungswissen mit neuer Methodik zusammen? Wie verhindert man, dass Verantwortung diffundiert?

Einigkeit herrschte darüber, dass ein Führungsmodell wie „Schwarmwissen“ sicher bei Unternehmens-Neugründungen leichter einzuführen sei. Für den Mittelstand gelte es, Eigeninitiative der Mitarbeiter zu fördern und den Generationswechsel im Unternehmen konstruktiv in einer Art Zukunftsteam zu gestalten: mit jungen Leuten und alten Hasen.

„Diese angeregte Diskussion macht deutlich, wie wichtig es ist, solche Zukunftsthemen auf die Tagesordnung zu setzen und Denkprozesse anzustoßen“, sagt WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski. Die WFG Kreis Viersen veranstaltet das Forum Mittelstand gemeinsam mit der Interessenvereinigung Mittelständische Wirtschaft e.V. (IMW e.V.).

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