Wirtschaftsfaktor Pferdesport
Zahlen, Daten, Fakten rund um den Pferdesport trägt derzeit Lena Müer zusammen. Die Studentin der Hochschule Rhein-Waal arbeitet im Auftrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen an einer Studie zum wirtschaftlichen Potenzial der Branche am Niederrhein. „Die Untersuchung soll aufzeigen, wie viele Tiere, Sportler, Ärzte oder Geschäfte es rund um den Pferdesport gibt“, sagt Lena Müer.
Die Untersuchung ist Teil des Euregio-Projekts „Equicross Potentials“, das mit EU-Mitteln gefördert wird. Ermittelt werden soll die Bedeutung des Pferdesports in den grenznahen Kreisen Viersen, Aachen, Heinsberg, Kleve und Wesel. Erste Ergebnisse ihrer umfangreichen Arbeit hat sie jetzt im Rahmen der Reitsportmesse Niederrhein in der Messehalle Kalkar vorgestellt. Im zweiten Schritt sollen aus den Ergebnissen der Untersuchung gemeinsame grenzüberschreitende Initiativen mit der Region Limburg entwickelt werden, so Müer.
Dass der Pferdesport eine große wirtschaftliche Bedeutung für eine Region hat, hat bereits der niederländische Verband „Limburg Paardensport“ ermittelt. Programm-Managerin Cissy Schuring stellte die niederländischen Zahlen vor, die in die grenzüberschreitende Untersuchung einfließen. Mit dem Pferdesportzentrum De Peelbergen haben die Niederländer in Kronenburg bei Venlo bereits deutlich gemacht, welche Bedeutung der Reitsport in der Region hat, betont Tierzuchtberater Theo Lenzen von der WFG Kreis Viersen.
Jetzt will man mit Symposien und Treffen beiderseits der Grenze herausfinden, wie es zu einer verbesserten Zusammenarbeit der Unternehmen rund um den Reitsport kommen kann. So denkt man über einen Austausch von Auszubildenden und Praktikanten bei der Ausbildung von Pferdewirten nach. Auch eine bürokratische Hürde hat die bisherige Untersuchung aufgezeigt: Bisher wird für jede einzelne Grenzüberschreitung mit einem Pferd ein Vetenrinärzertifikat benötigt. „Unser Ziel ist es, zwischen der Provinz Limburg und dem Land NRW eine Vereinbarung zu erzielen, die für die Pferdesportfreunde der Region eine Vereinfachung für den kleinen Grenzverkehr schafft“, sagt Tierzuchtberater Theo Lenzen.