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WFG Kreis Viersen » Infrarotheizung als Unterstützung im Hybridsystem? - Digitales Tagebuch Mai 2024

Infrarotheizung als Unterstützung im Hybridsystem? – Digitales Tagebuch Mai 2024

Erste Arbeitsschritte der Projektgruppe der HSNR zur Untersuchung, ob Infrarotheizungen Energieeinsparungen erbringen können.

Der Tagungsraum Niederrhein im TZN Kempen ist lichtdurchflutet und bietet Platz für bis zu 20 Personen. Im Rahmen des Projektes haben sich die Studenten für den Raum Niederrhein als Beispielobjekt entschieden. Quelle: TZN Kempen

Infolge der voraus gestellten Fragestellung, ob eine unterstützende Infrarotheizung zusätzlich zu den herkömmlichen Radiatoren als Hybrid-System bei niedrigen Außentemperaturen hilfreich bzw. energetisch und wirtschaftlich sinnvoll sein kann, sind die Untersuchungen in vollem Gange. Als Praxisbeispiel wurde der „Raum Niederrhein“ im TZN Kempen ausgewählt. Dieser stellt aufgrund seiner großen Fensterfläche und hohen Deckenhöhe eine echte Herausforderung für die klassischen Konvektoren-Plattenheizkörper dar.

Blick in den Raum Niederrhein im TZN Kempen. Die Kabel der Messsonden sind im Raum verteilt.
Blick in den Raum Niederrhein im TZN Kempen. Aufgrund der Raumhöhe und der großen Fensterfläche eine Herausforderung für Konvektionsheizungen. Die verlegten Kabel sind hier die Fühler der Temperaturmessgeräte. Quelle: Eigene Darstellung

Es wird dabei untersucht, ob und unter welchen Bedingungen mit dem Hybridsystem aus Infrarotstrahlern und Konvektoren eine ähnliche oder bessere thermische Behaglichkeit erreicht werden kann. Dabei sollen verschiedene Raumnutzungen wie Konferenzräume und Büros aber Wohnungsräume untersucht werden.

Hierzu wird von der Projektgruppe derzeit ein Modell erstellt, das den Temperaturverlauf über den Zeitverlauf darstellen und den durch die Infrarot-Heizung zusätzlichen bzw. am Radiator eingesparten Heizbedarf für die jeweiligen Gegebenheiten ermitteln soll. Hierbei werden Transmissions- und Lüftungsverluste den internen und solaren Gewinnen gegenübergestellt und damit der Heizwärmebedarf für den jeweiligen Zeitpunkt ermittelt. Um dieses Modell realitätsnah an dem Praxisbeispiel zu kalibrieren, wurden bereits mehrere Messungen des Temperaturverlaufs im TZN durchgeführt, sodass in Abhängigkeit der äußeren Gegebenheiten das Temperaturverhalten innerhalb des Raumes abgebildet werden kann. Hierunter fallen maßgeblich die Umgebungstemperaturen und, durch die außergewöhnlich große Glasfläche der Außenwände und des Daches, vor allem die solare Einstrahlung.

Weiterhin wurden bereits umfangreiche Untersuchungen zum Vergleich verschiedener Infrarotheizungstechnologien durchgeführt. Hier gilt es, die für die vorhandenen Gegebenheiten die am besten geeignete Variante zu ermitteln, so dass in den relevanten Bereichen des Raumes eine akzeptable Behaglichkeit erreicht wird, die energetisch (und damit wirtschaftlich) gegenüber dem Ist-Zustand vorteilhaft ist. Um die Behaglichkeit der Infrarotheizung zu überprüfen, wird derzeit die Möglichkeit geprüft, diese in einem speziellen Raum an der Hochschule Niederrhein zu untersuchen.