Unternehmer vom Niederrhein besuchen Bursa
Invest Region Viersen knüpft neue Kontakte in der Türkei
Von regem Austausch war eine von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein organisierte Unternehmerreise in die türkische Stadt Bursa geprägt: Auf dem Programm standen Gespräche mit potenziellen Investoren und ansiedlungsinteressierten türkischen Unternehmen, Networking mit Vertretern türkischer Wirtschaftsverbände und der Wirtschaftsförderung in der Stadt Bursa sowie Einblicke in Unternehmen im Großraum Istanbul. 22 Teilnehmer vom Niederrhein, darunter auch die Firma Sauels Logistics Services aus Nettetal sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen (WFG), gehörten zu der Besuchergruppe. Bursa liegt rund 90 Kilometer südlich von Istanbul und ist mit fast drei Millionen Einwohnern die viertgrößte Stadt der Türkei. Ihre wichtigsten Industriezweige sind Automobilbau sowie die Stahl- und Textilindustrie.
„Die wirtschaftliche Zusammenarbeit türkischer und deutscher Unternehmen ist traditionell sehr erfolgreich“, sagte der Bürgermeister der Stadt Bursa, Abdülkadir Kalik, beim Empfang der deutschen Delegation. Dennoch bestünde noch genügend Potenzial, die Partnerschaften weiter auszubauen. Manfred Burandt, Prokurist der WFG, formulierte es so: „Dynamik und Flexibilität der Türkei in Kombination mit Know-how und Gründlichkeit in Deutschland sind das Erfolgsrezept für die gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung.“
In zahlreichen Gesprächen mit Vertretern der Industrie- und Handelskammer vom Bursa BTSO, der städtischen Entwicklungsgesellschaft BEBKA sowie beim Besuch der WIN, der größten Messe in Istanbul für Unternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und Automation, konnte Burandt viele neue Kontakte knüpfen. Sowohl in Bursa als auch in Istanbul wurde darüber hinaus eine Reihe von Unternehmen besucht, die ganz konkretes Interesse an einer Investition oder Ansiedlung in der Invest Region Viersen haben. In Istanbul wurde Burandt von dem Leiter der türkischen Niederlassung von NRW.Invest, Dr. Adem Akkaya, begleitet. „Dabei reichte das Interesse der türkischen Unternehmer von der Anmietung einer Lagerhalle über die Präsentation von Waren hier bei uns bis hin zum Erwerb eines deutschen mittelständischen Unternehmens“, berichtet Burandt. Die WFG begleitet seit vielen Jahren die IHK in die Türkei und ist selbst Mitglied bei der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer.
Die türkische Wirtschaft wird 2015 voraussichtlich um vier Prozent wachsen. „Perspektivisch wird sich der ´Tiger am Bosporus` als attraktiver Wirtschaftspartner und Investor sowie als lohnendes Investitionsziel für deutsche Unternehmen weiter etablieren“, prognostiziert IHK Referent Wolfram Lasseur, der die Reise organisierte. Türkische Unternehmen investierten im vergangenen Jahr insgesamt 5,2 Milliarden US-Dollar im Ausland. Dies entspricht einer Steigerung von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wichtigstes Zielland türkischer Direktinvestitionen war dabei Aserbaidschan, gefolgt von den Niederlanden und Großbritannien. Deutschland belegte den sechsten Platz der wichtigsten Zielländer. Die Investitionen erreichten 2014 einen Wert von 178 Millionen US-Dollar.
Adil Colakoglu, erfolgreicher türkischstämmiger Unternehmer mit Sitz in Tönisvorst und Mitglied im IHK-Beirat Groß- und Außenhandel, begrüßt die Initiativen der WFG und IHK Mittlerer Niederrhein mit Blick auf die Türkei: „Das ist aktives Networking zum Vorteil der Region und der hier ansässigen Unternehmen.“