Forum Mittelstand: „Erfolge bewusst zelebrieren“

Motivation – das war das doppelt passende Stichwort beim dritten Forum Mittelstand in diesem Jahr. Trotz Außentemperaturen von mehr als 35 Grad waren viele Unternehmerinnen und Unternehmer der WFG-Einladung gefolgt. Im Nettetaler Ratssaal zeigten sie sich – ebenso wie die Referenten – hoch motiviert und diskutierten angeregt darüber, wie Unternehmen heutzutage vor allem junge Mitarbeitende begeistern können. „Ich freue mich, dass dieses besondere Format wieder in Nettetal angekommen ist“, so Bürgermeister Christian Küsters in seiner kurzen Begrüßung.

Gleich zu Beginn stellte Moderator Prof. Dr. Thomas Merz klar, dass an diesem Abend eine Lanze für die vielgescholtene Generation Z gebrochen werden sollte: „Wer kennt sie nicht, die vielen Vorurteile? Wir wollen heute einen Gegenpunkt setzen.“ Mit Luis Villgrattner hatte die WFG dafür einen guten Impulsgeber gewinnen können. Der ehemalige Handball-Profi (VfL Gummersbach) ist gerade einmal 26 Jahre alt und arbeitet bereits als Führungskraft bei einem großen Fitness-Unternehmen.  Sein Lebensmotto (das er sich auf die Brust tätowieren ließ): „Der Wille öffnet die Türen zum Erfolg.“

Villgrattner betonte unter anderem den Unterschied zwischen Disziplin („Die Fähigkeit, trotz fehlender Lust oder Motivation zielgerichtet zu handeln“) und intrinsischer Motivation („Die innere Überzeugung oder Begeisterung für eine Tätigkeit an sich“). Beides sei wichtig. Er habe immer riesige Lust gehabt, Handball zu spielen und sein Bestes zu geben. Aber hatte er auch jeden einzelnen Tag Lust zum Training oder auf Stunden im Kraftraum früh am Morgen? „Auf keinen Fall“, so seine ehrliche Antwort. Durch „Routinen“ und einen lebendigen Teamgeist lassen sich seiner Erfahrung nach die „Täler der Unmotivation“ überwinden.

In größerer Runde ging es dann auf dem Podium weiter. Mit dabei waren Meinolf Sprink, Mitglied der Geschäftsführung (im Ruhestand) bei der Bayer 04 Leverkusen GmbH, Udo M. Strenge, Vorstand der Interessenvereinigung Mittelständische Wirtschaft IMW e.V., und WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski, der unter anderem auf die Mentoring-Programme für junge Menschen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein und der IST-Hochschule für Management verwies (am IST-Programm hatte Luis Villgrattner als Mentee teilgenommen). Einig waren sich alle (mit dem Publikum), dass Motivation in der neuen Arbeitswelt keine Frage der Generationen sei. Vielmehr könnten alle ihren positiven Beitrag leisten.

Für Heiterkeit und Erkenntnis zugleich sorgten zum Schluss Zitate über die Jugend ohne Respekt und Manieren – sie stammten von Sokrates und Aristoteles, sind also mehr als 2.000 Jahre alt. Schon damals waren jüngere Menschen einer pauschalen Kritik ausgesetzt.

Nach der „Sommerpause“ geht es mit dem Forum Mittelstand weiter. Die nächste Veranstaltung der Reihe findet am 16. September, wieder 18 Uhr, bei action medeor in Tönisvorst statt. Dann steht das Thema „Unternehmensnachfolge – ganzheitlich geplant“ auf dem Programm. Weitere Infos und Anmeldung:

https://wfg-kreis-viersen.de/forum-mittelstand-niederrhein/