Grenzüberschreitende Elektromobilität
Ein Sharing-Auto oder E-Bike in Deutschland mieten und zum Geschäftstermin in die Niederlande fahren – das soll ein Pilotprojekt im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ermöglichen.
Die Stadt Venlo hat sich als Leiter des Projektes gemeinsam mit der Stadt Roermond, dem Kreis Viersen samt seiner Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Stadt Mönchengladbach zusammen mit der Wirtschaftsförderung Mönchengladbach zum Ziel gesetzt, ein großräumiges, flexibles sowie elektromobiles Sharingmodell in den nächsten vier Jahren aufzubauen. Das Projekt soll die grenzüberschreitende Elektromobilität mit dem Auto und dem Fahrrad fördern. Durch die Einsparung von Fahrten mit konventionellen Fahrzeugen wird zudem ein Beitrag zur Luftreinhaltung geleistet.
Auf deutscher Seite unterstützt die NEW die Kommunen, der niederländische Partner ist eMTB. Beide Partner haben schon Erfahrungen mit eigenen Sharingsystemen gesammelt, sind jedoch noch nicht grenzüberschreitend unterwegs.
Um Fahrten im gesamten Grenzgebiet zu ermöglichen, soll die Ladeinfrastruktur ausgebaut und ein einheitliches Buchungs- und Abrechnungssystem via App eingeführt werden. Auf einer Plattform „E-Mobilität als Dienstleistung“ sollen kundenfreundlich alle wichtigen Infos zur Verfügung gestellt werden. Das niederländische Unternehmen GreenFlux und die NEW sollen hierbei die Anwendbarkeit auf beiden Seiten der Grenze gewährleisten, sich aber auch technischen Herausforderungen wie einem intelligenten Laden mit erneuerbaren Energien stellen.
Die FH Aachen betreut das Projekt wissenschaftlich, da sie das sogenannte FlexSHARE entwickelt haben. Dabei können die Fahrzeuge an einer anderen Station abgegeben und geladen werden, als sie entliehen wurden.
In einem ersten Schritt werden nun Anwendungspartner aus den Kommunen und der Wirtschaft gesucht, die ab 2019 das System erproben und Dienstwege elektrisch bewältigen möchten. Ziel ist es, ab Frühling 2019 die E-Fahrzeuge zu testen und ab Ende 2019 erste grenzüberschreitende Fahrten anzubieten. In einem letzten Schritt soll das Sharing für die gesamte Bevölkerung im SHAREuregio-Raum geöffnet werden, um so auch Privatpersonen eine Alternative zum konventionellen PKW und zu fehlenden Verbindungen im öffentlichen Personenverkehr zu bieten.
Landrat Dr. Andreas Coenen freut sich über die Kooperation mit den niederländischen Nachbarn. Er ist überzeugt, dass das Projekt Vorbildcharakter auch für andere Regionen haben kann: „Die Mobilität der Zukunft muss insgesamt nachhaltiger sein. SHAREuregio verbindet Elektromobilität mit dem Teilen von Fahrzeugen. Es leistet somit seinen Beitrag zur Luftreinhaltung vor Ort und auch zum Klimaschutz. Außerdem wird das Mobilitätsangebot für die Menschen im Kreis Viersen flexibler, weil verschiedene Verkehrsträger – vor allem das Auto, der ÖPNV und das Fahrrad – im Projekt grenzüberschreitend vernetzt werden.“
Am 1. Juli ist das Projekt gestartet, welches durch das INTERREG-Programm der Europäischen Union gefördert wird. Über den INTERREG-Beitrag aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) hinaus wird SHAREuregio durch einen Finanzierungsbeitrag des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE) und der niederländischen Provinz Limburg unterstützt.
Sie haben Fragen oder Interesse, bei dem Pilotprojekt mitzumachen? Dann sprechen Sie uns an. Ansprechpartner ist Axel Schaefers, Tel.: 02162/8179-114
axel.schaefers@wfg-kreis-viersen.de