Sanfter Tourismus im Kreis Viersen
Attraktive Rad- und Wanderrouten locken mehr Besucher / Große wirtschaftliche Bedeutung
Wandern ist der neue Trendsport. Der Kreis Viersen ist in diesem Segment führend mit seinen zertifizierten Premium-Wanderwegen. Das gilt auch für den populären Rad-Tourismus: Mit seinem dichten Radwegenetz und dem benutzerfreundlichen Knotenpunktsystem zieht der Kreis Viersen viele Besucher an. „Sanfter Tourismus“ ist das Stichwort.
Im vergangenen Jahr wurden 350.000 Übernachtungen im Kreis Viersen gezählt. „Das bedeutet ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegen wir deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt, der sich auf 2,6 Prozent beläuft. 12.000 Gäste konnten in dem Zeitraum mehr gezählt werden. Das unterstreicht die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in der Region“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. Bei 350.000 Übernachtungen in 2019 wurde alleine im Übernachtungsbereich ein Umsatz von 32,5 Millionen Euro im Kreis Viersen erzielt. Hinzu kommen noch die Ausgaben im Einzelhandel, im Nahverkehr und in der Gastronomie sowie die Tagesgäste, die neben Wanderungen und Radtouren noch gerne shoppen und Museen oder weitere Freizeiteinrichtungen besuchen. Dies hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt; der Tourismusbereich ist mithin ein wichtiger Arbeitgeber im Kreis Viersen.
Besonderer Anziehungspunkt für Gäste ist der Naturpark Schwalm-Nette mit seinen Wasserläufen und Waldlandschaften. Er ist zertifizierte Premium-Wanderregion. Dieses Gütesiegel wurde vom
Deutschen Wanderinstitut verliehen. Wege wie „Galgenvenn“ ziehen Wanderer aus ganz Deutschland an. Radfahrer schätzen die attraktiven Strecken und das übersichtliche Knotenpunktsystem. 116 Knotenpunkte gibt es; so lässt sich ganz leicht eine Tour „Radeln nach Zahlen“ zusammenstellen. Es geht aber noch moderner: Dank der Unterstützung durch den Niederrhein Tourismus sind alle Routen im Kreis Viersen für Wanderer und Radfahrer auch digital über outdooractive abrufbar.
Die Natur nah und ursprünglich zu erleben, sie zu schützen und Regionalität zu pflegen sind die Leitmotive für einen „sanften Tourismus“ im Kreis Viersen. So locken entlang der Strecken im Kreis Viersen viele Bauernhofcafés, die für regionalen Genuss stehen. Aber auch historische Ortskerne wie Brüggen oder Kempen, Schlösser wie in Neersen, das Niederrheinische Freilichtmuseum in Grefrath oder die Skulpturensammlung in Viersen ziehen viele Besucher an. Aktive Gäste können sich auf den neuen Kletterwald freuen. Nachdem er in Viersen zweimal durch Stürme zerstört worden ist, eröffnet er im Frühjahr 2020 an neuer Stelle in der Hinsbecker Schweiz in Nettetal.
Die gute Entwicklung und das hohe Engagement im Kreis Viersen führt Martina Baumgärtner, Geschäftsführerin Niederrhein Tourismus, auch auf die Einführung der Marke Niederrhein „So gut. So weit.“ zurück. „Anfang März sind wir auf der ITB in Berlin und werden für die Region und somit auch für den Kreis Viersen viele Gespräche mit Reiseveranstaltern und Verlagen führen, um die Region Niederrhein auf der touristischen Karte noch bekannter und sichtbarer zu machen “, so Baumgärtner.
Auch die touristische Zukunft hat der Kreis Viersen fest im Blick. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie für die Durchführung einer Landesgartenschau. 2026 soll dieses touristische Großereignis im Kreis Viersen stattfinden. Im Zentrum soll dabei die Gemeinde Grefrath stehen, die bereits 1970 eine Landesgartenschau ausgerichtet hat. Der Kreis Viersen will die Gemeinde bei der Vorbereitung und der Ausrichtung der Landesgartenschau 2026 intensiv unterstützen, sichert Landrat Dr. Coenen zu.